Anton Weishaupt-Sutter ist Bodenleger für Massivholz und Linoleum. Er vertraut seinem Fachwissen und seinen flinken Händen – und macht sich 1918 selbstständig. Der Ein-Mann-Betrieb findet im damaligen Restaurant Marktplatz Heimat, das damals von Antons Frau betrieben wird – und bis heute existiert.

Die Kochlehre bricht er nach 9 Monaten ab, für die Schreinerlehre hat er auch keine allzu grosse Motivation und sein Schoggi-Vorrat in der Werkbank wird legendär: 1934 beginnt Sohn Anton in Vaters Firma mitzuarbeiten. Die Beiden kaufen eine Liegenschaft im Ziel und erste Maschinen. Zudem stellen sie erstmals Mitarbeiter ein – etwa Lehrling Franz Graf, der von dort an bis zur Pension im Unternehmen beschäftigt ist.

Der Sohn hat sich verdient gemacht, der Vater kann guten Mutes das Staffelholz übergeben. (Obwohl es in diesem Fall natürlich mehrere tausend Kubikmeter Staffelholz sind.) 1952 tritt Anton Weishaupt-Knechtle die Nachfolge seines Papas an.

10 Jahre nach Geschäftsübernahme macht sich Anton Weishaupt-Knechtle an sein bisher grösstes Projekt: An der Appenzeller Blattenheimatstrasse errichtet er fünf selbstkonzipierte Häuser im traditionellen Stil. Ein Glanzstück fachwerklicher Schreinerarbeit.

Nach 10 Monaten Bauzeit ist es soweit: Im Ziel wird die neue Wirkungsstätte von Weishaupt Innenausbau eingeweiht. Alles am neuen Standort deutet auf Wachstum hin.

Mit den 1970er Jahren zieht nicht nur gute Musik in die Bude an der Zielstrasse ein – drei von vier Weishaupt-Söhnen kommen aus unterschiedlichsten Lehrbetrieben zurück zu Vater Antons Firma. Dass Bruno Weishaupt, der seit 1974 im Team mitarbeitet, der nächste Geschäftsführer werden soll, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Qualität setzt sich durch. Das zeigt sich 1982 nicht nur in vollen Auftragsbüchern, sondern auch durch Platzmangel. So kommt ein zusätzlicher Gebäudeteil hinzu, in dem sich heute der Maschinenraum befindet. Zudem wird die Firma in eine AG umgewandelt.

Die Firma brummt, Arbeitnehmer sowie Kunden sind zufrieden und Anton Weishaupt freut sich auf die Pensionierung – der perfekte Zeitpunkt, um die Geschicke des Unternehmens in die Hände seiner Söhne Bruno, Toni und Roman zu legen. Weishaupt senior wiederum sieht, 70-jährig und dennoch junggeblieben, freudig seiner grossen Leidenschaft entgegen – dem Jagen.

Der 7. März 1997 ist ein bedeutender Tag für die Weishaupt AG Innenausbau: Direkt aus Bergamo erreicht die allererste CNC-Maschine die Firma. Abläufe sollen vereinfacht, Aufträge noch komplexer gestaltbar sein – doch am Anfang steht eine einwöchige Lernphase mit dem italienischsprachigen Experten.

Mit der HÄB HOLZ TROPHY ruft Weishaupt ein jährliches Golfturnier ins Leben, bei dem sich Kunden und Partner im freundschaftlichen Wettbewerb vor dem idyllischen Alpsteinmassiv messen. 2018 feiert die Trophy bereits ihre 15. Austragung.

Mit der 5-Achs-CNC-Maschine geht die Weishaupt AG Innenausbau einen technologischen Schritt weiter. Im Vergleich zur dreiachsigen Vorgängerin erlaubt es die neue Maschine, gleich mehrere Ebenen zu bearbeiten. Das bedeutet nicht nur Zeitersparnis, sondern auch schier unendliche Möglichkeiten, die eigene Fantasie Wirklichkeit werden zu lassen. Die «Pro-Master 7225» der Firma Holzher holt sich programmgesteuert das erforderliche Werkzeug und bewältigt Arbeitsschritte, die von Hand nur schwer zu erledigen sind. Komplexe Stücke wie geschwungene Treppenläufe oder speziell designte Möbel können damit wirtschaftlich produziert werden.

Dass Weishaupt AG Innenausbau in eine automatisierte Plattensäge mit chaotischem Lager investiert, ist nur eine der diesjährigen Neuerungen. Genauso bedeutsam ist die Gründung einer erweiterten Geschäftsleitung und der Einzug der vierten Weishaupt-Generation: Tochter Bettina steigt operativ in den Betrieb mit ein.

2018 feiert Weishaupt ein ganzes Jahr lang das 100-jährige Bestehen des Traditionsbetriebs. Eines der Highlights ist der grosse Baumpflanzevent mit Kunden und Partnern, bei dem die Übergabe der Geschäftsleitung an Bettina Weishaupt zelebriert wird.